Das Land Steiermark (Ich tu’s für unsere Zukunft) hat die Initiative “1001 Stimmen für den Klimaschutz” ins Leben gerufen. Menschen sollen für ein Interview herangezogen werden und ihre ganz persönliche Geschichte erzählen. Darunter unsere Akademieleiterin Victoria Schlagbauer, die als Interviewpartnerin im Gespräch mit dem Land Steiermark ihre persönliche Geschichte erzählt.
Seit 2022 leitet Victoria Schlagbauer die Akademie für Nachhaltigkeit. Als Umweltsystemwissenschafterin mit einem Schwerpunkt auf nachhaltigkeitsorientiertes Management führte sie ihr beruflicher Weg vom Produktmanagement über die Tätigkeit im Lehrbetrieb an der Universität Graz, bis hin zur Leitung mehrerer Klimaprojekte.
Bitte erläutern Sie Ihre Initiative.
Frau Schlagbauer: Die Akademie für Nachhaltigkeit ist ein im Naturpark Pöllauer Tal verankertes Bildungszentrum für alle Themen der Nachhaltigkeit mit internationaler Strahlkraft.
Wir spannen den Bogen ausgehend von den wichtigsten Natur- und Lebensgesetzen über erlebnisorientiertes Lernen mit Weiterbildungen zu Umwelttechnologien, sozialen Standards, Leadership als auch zu einer naturbezogenen Körper-Geist-Seele-Haltung.
Unser Bildungsangebot richtet sich an Führungskräfte, Entscheidungsträger*innen und an alle, die sich für Nachhaltigkeit interessieren. Wir bieten zudem individuelle Lösungen und Ausbildungskonzepte für Unternehmen an. Regionale Events und Workshops im Naturpark Pöllauer Tal runden unser aktuelles Programm ab.
Wie beschreiben Sie Ihren Werdegang?
Frau Schlagbauer: Nach meinem Matura-Schulabschluss im Bereich Produktmanagerin und einem Jahr im Marketing war klar, dass ich vertieft in das Thema Nachhaltigkeit eintauchen will. Ich entschied mich vor 11 Jahren für ein Studium der Umweltsystemwissenschaften mit Fokus auf nachhaltigkeitsorientiertem Management. Neben meiner Tätigkeit im Lehrbetrieb auf der Universität Graz, führte es mich dann als Projektmanagerin zum Klimabündnis Steiermark und zugleich zurück in meine Heimatregion, wo ich zwei Projekte zu Klimaschutz und Klimawandelanpassung mehr als 5 Jahre als KEM- und KLAR-Managerin erfolgreich leiten durfte. Seit Juli 2022 bin ich Geschäftsleiterin der Akademie für Nachhaltigkeit.
Was machen Sie privat, um dem Klimawandel entgegenzuwirken?
Frau Schlagbauer: Viele kleine Dinge im persönlichen Rahmen bewirken Großes. Vor allem, wenn sich Nachahmer*innen finden und darüber geredet wird. Meine Freundinnen lachen immer, wenn ich beim Einkaufen ein weiteres Bio-Baumwollsackerl mit dem Aufdruck „Plastik war gestern!“ aus meiner Tasche zaubere. Ich liebe es seit meiner Kindheit, auf Flohmärkte zu gehen und vermeintlich alte Dinge neu zu entdecken. In der Stadt fahre ich sehr oft mit dem Rad, Autos teile ich, ganz nach dem Motto „sharing is caring“ in der ländlichen Region. Der öffentliche Bus bringt mich nach Graz, das mag ich. Vielleicht liegt es auch daran, weil mein Papa Busfahrer ist. Regionale und biologische Produkte haben bei meinem Einkauf Vorrang. Dazu gestaltete ich auch eine Broschüre mit unglaublichen 80 Direktvermarkter*innen in meiner Heimatregion Naturpark Pöllauer Tal. Schon großartig, was man so alles so nah bekommt! Energie sparen, Verantwortung übernehmen und auf erneuerbare Energien setzen, wo es geht – egal ob daheim oder im Büro. Zusätzlich versuche ich, Klimaschutz zum Thema zu machen: Ich mag es auch mit Kindern darüber zu reden und in der Natur zu sein. So bekommt man Energie für weitere Klimaschutzaktivitäten.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Frau Schlagbauer: Ein gutes Leben für dich, mich und uns alle. In unserer Akademie für Nachhaltigkeit stärken wir Menschen, die daran arbeiten, eine moderne, lebenswerte und gesunde Welt zu gestalten. Ich wünsche mir, dass wir damit Erfolg haben – für eine intakte Natur, eine friedliche Gesellschaft und eine zukunftsfähige Wirtschaft.
Ihr Schlusswort
Frau Schlagbauer: Niemand ist perfekt und ich empfehle jedem sein persönliches Gleichgewicht zu finden, offen zu sein und jeden Tag zu lernen. Ganz nach Albert Einstein: “Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.”
Vielen Dank an das Land Steiermark für die Initiative!